Dienstag, 10. Mai 2016

Die Glücklichen

Für ihren Roman "Die Glücklichen" hat Kristine Bilkau Figuren entwickelt, mit denen sie erst einmal gespielt hat. Es sind Szenen entstanden, in denen ihre Protagonisten agieren mussten, weil die Autorin sie in bestimmte Situationen gebracht hat.
Diese Kapitel sind zum Schluss nicht im Roman aufgetaucht, haben lediglich dazu gedient,  Figuren zu entwickeln. Kristine Bilkau ist anscheinend eine Schriftstellerin mit Geduld. Und die hat sich ausgezahlt.
Ein kleines Interview dazu gibt es im Blog  kapitel eins von und mit Cornelius Hartz.

Was heißt das für unsere eigene schriftstellerische Arbeit?
In erster Linie wird klar, dass viele, zum Teil verschlungene Wege zum Ziel führen können.

Besonders interessant finde ich im Hinblick auf den nächsten Schreibkurs (Montag, 23. Mai, siehe unter Label 'Schreibkurs') die Arbeit an den Figuren.
Wenn ihr schon eine Ahnung habt, wer eine Rolle spielen soll, aber noch nicht recht wisst, wie die Geschichte aussehen könnte, hilft vielleicht das Spiel mit Situationen.

- Eure Figur steht im Supermarkt an der Kasse, und zwar weit hinten in einer langen Schlange. Ein Mann mit Gehwagen rast heran, fährt eurer Figur über den Fuß und stellt sich, als sei euer Protagonist/eure Protagonistin unsichtbar, vor ihn/sie in die Warteschlange.
Wie reagiert eure Figur?

- Es klingelt an der Tür eurer Figur. Ein Mann in Uniform steht mit betroffenem Gesicht auf der Schwelle und sagt: "Es tut mir wahnsinnig leid!"

- Eure Figur lernt jemanden kennen und verliebt sich. Schon nach zwei Wochen wollen die beiden zusammen in den Urlaub fahren. Geht das gut? Was muss passieren, damit es funktioniert? Was geht auf keinen Fall? Welches Transportmittel wählen die zwei? Sind sie sich über das Ziel einig? Spielt Geld eine Rolle?

Erinnert euch an Situationen, die für euch selbst skurril, beängstigend, interessant, etc. waren und schickt eure Figur in eine ähnliche Lage.

Gute Reise!


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